Als ich vorgeschlagen wurde, den Fotoclub an der Ausstellung in Herrieden zu repräsentieren, war ich erst einmal ziemlich überrascht, schließlich war ich doch erst seit einem Jahr Mitglied im Fotoclub. Jedoch die Freude überwiegte und natürlich war ich auch ziemlich stolz und freute mich auf diese Aufgabe.
Ich überlegte, welche Bilder denn wohl geeignet seinen, zu Weihnachten bei einer Ausstellung präsentiert zu werden. Ich hatte ein paar moderne Fotos im Kopf. Allerdings dachte ich mir auch, daß diese Art von Bild für Weihnachten eher nicht so gut geeignet sei. Mir wurde aber versichert, daß dies vollkommen unerheblich ist.
Im Herbst war ich gemeinsam mit anderen Mitgliedern vom Club in München beim Olympus Playground und in der Pinakothek der Moderne (s. sep. Beitrag). Die dort geschossenen Bilder gefielen mir sehr gut, und so entstand die Idee, daraus eine Serie zu gestalten. Mir gefiel die Architektur des Museums. Allerdings wollte ich diese anders zeigen, als sie üblicherweise zu sehen ist. Seit langer Zeit schwebt mir ein Projekt mit High-Key-Aufnahmen vor. Diese Technik habe ich vor allem bei Portrait-Aufnahmen gesehen. Da ich dieses Spektrum der Fotografie nicht so gerne abdecke, war die Idee geboren, die klare, helle Architektur des Museums sehr hell zu bearbeiten. Außerdem war es mir wichtig, Menschen mit ins Bild zu holen, da die Architektur ja auch für diese gemacht ist. Da heutzutage die rechtliche Situation mit dem Recht am eigenen Bild sehr schwierig für Fotografen ist, habe ich die Menschen so fotografiert, damit man sie nicht erkennt. Ich spiele gerne mit Unschärfe und sezte dies gerne als Stilmittel ein. Die Nachbearbeitung und Umwandlung in Schwarz-Weiß hat dann das übrige getan.
Mein Ehrgeiz war geweckt und ich wollte narürlich möglichst tolle Bilder haben. Da im Laufe der Nachbearbeitung für mich erst so richtig der rote Faden entstanden ist, war es notwendig, nochmal nach München zu fahren und nachzulegen. Helmut Lodes, immer mit Rat und Tat an meiner Seite, hat mich begleitet und, wir hatten einen bilderreichen Tag in München verlebt. Nun hatte ich genug Material für eine schöne Zusammenstellung. Natürlich folgten Abende am PC um auszusortieren, zu bearbeiten, anzugleichen, wieder auszusortieren usw. Dann ging es an den Druck…. doch welches Papier sollte ich nehmen? Mehre Besuche bei fachkundiger Beratung im Hause Photolux führten dann schließlich zu einem klaren Bild der Präsentation, und ganz nebenbei kaufte ich mal schnell das passende Papier für die Bilder. Natürlich wollte ich die Bilder selbst drucken, denn das Gefühl vom Fotografieren über das Entwickeln am PC, bis hin zum Druck alles selbst getan zu haben, ist doch einfach fantastisch…
Alles fertig? Weit gefehlt. Photolux hat die Bilder kaschiert und ich musste dann die Platten noch mit den Klebebändern für die Ränder versehen und die Bilder dann irgendwie auf der 170 x 120 cm großen weißen Hintergrundplatte platzieren. Hier war Christine Schön mit tollen Ideen sehr hilfreich und ich musste nur noch einige Stunden aufbringen, um die Bilder dann im schönen Abstand zueinander aufzukleben. Dabei nutzte ich die Bauklötze meiner Tochter Jule, die mir ganz stolz dabei geholfen hat.
Über den 2. Platz bei der Ausstellung habe ich mich riesig gefreut. Ich hatte natürlich gehofft, nach all dem Herzblut das ich vergossen habe, irgendwie vorne mit dabei zu sein. Aber ich war trotzdem angenehm überrascht. Vor allem Jule hat sich sehr gefreut und war, genau wie ich super stolz, als sie mit mir die Urkunde in Empfang genommen hat.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen Leuten bedanken, die mir mit Rat und Tat bei meinem Projekt „Museumsansichten“ für die Ausstellung in Herrieden zur Seite standen. Das macht für mich auch die Gemeinschaft des Fotoclubs aus, nämlich gemeinsam ein erfolgreiches Projekt zu gestalten und den anderen mit Fachwissen und kreativen Ideen zu unterstützen. Ich freue mich auf weitere schöne gemeinsame Bilder…
Michael Engelhardt